PORZELLANGESCHICHTE

Waldsassens Porzellangeschichte prägten, neben mehreren Manufakturen, vor allem zwei Porzellanhersteller. Eine auf den Porzellandreher Johann Mathäus Riess zurückgehende Porzellanfabrik erfuhr nach der Übernahme durch die Egerländer Kaufleute Oskar Bareuther aus Haslau (Hazlov) und Ernst Ploß aus Asch (Aš) sowie Max Jena aus Selb im Jahr 1885 einen rasanten Aufschwung.

Eine ernstzunehmende Konkurrenz erhielt Bareuther & Co. 1898 durch die Gründung einer weiteren Porzellanfabrik, die ein Jahr später von Emanuel Gareis, Joseph Kühnl, Moritz Reis und Philipp Rosenau (Gareis, Kühnl & Co.) aufgekauft wurde und mit Haushaltsgeschirr, Vasen und Stapelware ein ähnliches Sortiment anbot wie der länger am Ort bestehende Konkurrent. Im Jahr 1969 fusionierten die beiden Waldsassener Unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere auf dem ausländischen Markt zu steigern. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs kam die Firma in finanzielle Schwierigkeiten und musste 1994 schließen.

WALDSASSEN – PERLE DES STIFTLANDS

Waldsassen ist das Zentrum des sogenannten Stiftlands, das das Territorium in der nördlichen Oberpfalz und im benachbarten Egerland meint, auf welches das Kloster Waldsassen im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit als Großgrundbesitzer Einfluss nahm.
Bereits von weitem grüßt die prächtige Basilika. Der Prager Architekt Abraham Leuthner, die Brüder Georg und Christoph Dientzenhofer sowie Bernhard Schießer waren am Bau der 1704 feierlich geweihten Klosterkirche beteiligt. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Zisterzienserinnenabtei, deren Herzstück der weltberühmte Bibliothekssaal mit lebensgroßen, von Karl Stilp kunstvoll geschnitzten Figuren bildet.

Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet sich im 3 km nordwestlich entfernten Münchenreuth. Hier steht die im Jahr 1685 erbaute Dreifaltigkeitskirche Kappl, der wohl ungewöhnlichste Rundbau des Barocks.

STIFTLANDMUSEUM

Zu einer Reise in die kulturgeschichtliche Vergangenheit der Klosterstadt mit ihrer einst blühenden Porzellanindustrie lädt das Stiftlandmuseum ein. Die liebevoll zusammengetragenen Exponate dokumentieren auf vier Etagen früheres Leben, Wohnen und Arbeiten im Gebiet des Stift- und Egerlands. Dazu zählt auch die größte Sammlung alter Werkstätten und Handwerksgeräte in der Oberpfalz. Sämtliche Exponate sind in deutscher und tschechischer Sprache beschriftet.

  • Wo sich Himmel und Erde begegnen  –  Historischer Stadtspaziergang (pdf-Download über www.waldsassen.de)
  • Spielerische Naturerlebnisse warten im Kultur- und Begegnungszentrum Abtei Waldsassen (Klostergarten/Umweltstation)
  • movelo-e-bike-Verleihstation: Hotel Zum Forsthaus, Basilikaplatz 5,  Tel. 09632/92040
  • Rosner‘s Gläserne Lebkuchenmanufaktur (Bäckerei Konditorei Café)