PORZELLANGESCHICHTE
Der wandernde Porzelliner Johann Matthias Gottlieb Ehregott Gottbrecht versuchte nach glücklosen Stationen in Regensburg, Mainbernheim und Reihweiler im Ortsteil Reichmannsdorf eine Existenz zu gründen. Mit Hilfe des Freiherrn von Schrottenberg baute der Fabrikant ab 1790 eine Manufaktur auf, deren Produktionsbeginn er nicht mehr miterleben konnte. Seine Witwe, die Söhne und deren Nachkommen führten das Unternehmen fort, welches vor allem Geschirr, Pfeifenköpfe und Figuren produzierte. Um den Umsatz zu steigern, wurden auch Plagiate von Meißener Weißware gefertigt, was zu dieser Zeit durchaus üblich war. Der Betrieb wurde durch einen Brand im Jahr 1833 völlig zerstört und musste letztendlich versteigert werden. Bis zur Schließung 1867 wechselte die Porzellanfabrik achtmal den Besitzer.
PORZELLANHÖHEPUNKTE
Bereits vor dem 1723 erbauten blauen Haus, das zunächst als Rathaus diente und in dem heute das Stadtmuseum beheimatet ist, erinnert eine Tassenpyramide an die Porzellantradition des Ortes. Im Gebäude befindet sich die erste Gesamtschau wiederentdeckter Erzeugnisse der Porzellanmanufaktur Reichmannsdorf, deren Herkunftsbestimmung aufgrund der fehlenden Firmenmarke lange Zeit unmöglich war. Vergleichsstücke anderer Herstellungsorte aus der Wendezeit zum 19. Jahrhundert ergänzen die Schau. Mit Europas größter Sammlung von Salz- und Pfefferstreuern besitzt das Museum zudem ein wahres Porzellan-Kuriosum.
WEITERE AUSFLUGSZIELE
Erkunden Sie bei einem Spaziergang die historischen Spuren des Ortes von der mittelalterlichen Befestigungsanlage mit Stadttor und Zwinger über die gotische Pfarrkirche St. Johannes d. T. aus dem 14. Jahrhundert bis hin zur barocken Marienkirche.
- Schloss Reichmannsdorf, von Johann Dientzenhofer zwischen 1714 und 1719 erbaut, beherbergt ein Hotel und ist von einer Golfanlage umgeben.
- Wissen Sie, wo sich die lateinische Inschrift befindet, die bedeutet: Dieses Haus hasst die Unruhe, liebt den Frieden, straft das Verbrechen, bewahrt das Recht, ehrt die Güte?
- Fürstbischöfliche Tour | 204 km Symbol: blaue Bischofsmütze
- Krippenweg mit Stationen in Kirchen, Kapellen, Geldinstituten, im Rathaus usw.



Adressen
Stadtmuseum Schlüsselfeld
Marktplatz 25, 96132 Schlüsselfeld
Tel. 09552/9222 ext. 0
www.schluesselfeld.de
Hotel Schloss Reichmannsdorf
Schloßhof 4, 96132 Schlüsselfeld
Tel. 09546/59510
www.lindner.de
Landgasthof Sternbräu
Braugasse 2, 96132 Schlüsselfeld
Tel. 09552/310
www.landgasthof-sternbraeu.de
