PORZELLANGESCHICHTE

Die Brüder Haidinger gründeten 1815 unter der Schirmherrschaft des Direktors der Wiener Porzellanfabrik, M. Niedermeyer, die Wiener Porzellanfabrik in Elbogen, deren frühe Weißware unbemalt an Malereien in Wien verkauft wurde. 1873 veräußerten die Haidinger-Erben die Fabrik an Springer & Oppenheimer. Als Springer & Co., wie der Firmenname nach dem Ausscheiden von Oppenheimer lautete, schloss sich das Unternehmen als einer der ersten Betriebe der 1918 gegründeten ÖPIAG* an. Nach 1945 wurden die Betriebe der EPIAG verstaatlicht und gingen später in Karlovarský Porcelán (heute Thun 1794 a. s.) auf.

Die Porzellanfabrik Winter & Co., die Gebrauchsgeschirr und Hotelporzellan herstellte, wurde 1880 gegründet. 1887 errichteten Winter & Co. eine Fabrik für Tongeschirr, die bald auf die Produktion von Porzellan und Steingut umstellte, spezielle Exportwaren für Tunis produzierte und bis nach 1945 bestand. Eine 1890 von Winter, Lochschmied & Co. gegründete Porzellanfabrik firmierte 1896 als Austria Karl Speck & Co. Der Betrieb wurde 1902 von den Brüdern Persch aus Hegewald weitergeführt, bis wirtschaftliche Gründe 1937 zur Stilllegung führten. Als Nachfolger etablierte Persch ab 1937 die Firma Porag, welche bis 1945 existierte.

Des Weiteren bestanden Julius Dietls Porzellanfabriken Elbogen und Kaltenhof sowie die Porzellanmalerei von Johann Hoffmann (1927 – 1945).

* Österreichische Porzellan-Industrie AG

BÖHMISCHES JUWEL

Loket liegt malerisch auf einem dreiseitig von der Eger umflossenen Felsen. Die Flussbiegung ähnelt optisch einem Ellenbogen, was zur deutschen Ortsbezeichnung Elbogen führte. Schon Johann Wolfgang von Goethe, der mehrfach in Loket weilte, schwärmte vom böhmischen Rothenburg. Der von historischen Wohnhäusern gesäumte Marktplatz, die vom Bildhauer Karl Stülp gestaltete Dreifaltigkeitssäule, die St. Wenzels Kirche mit kunstvollem Interieur und das Rathaus im frühbarocken Stil, in dem das Museum für Buchbinderei beheimatet ist, tragen zu diesem Ruf bei. Umringt vom böhmischen Kaiserwald ist der Ort idealer Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Wasser. Zahlreiche Cafés und Restaurants laden ein, das spezielle Flair Lokets entspannt zu genießen.

PORZELLAN IN DER STADT

Wahrzeichen der Stadt ist die romanisch-gotische Burg aus dem 13. Jahrhundert. Der Schlüssel zum Königreich Böhmen, wie sie genannt wurde, hält viele Attraktionen bereit, wobei die Folterkammer nur etwas für Hartgesottene ist. Das Porzellanmuseum bewahrt die Erinnerung an die einst lebendige Porzellanindustrie des Ortes. Im ersten Stockwerk des Markgrafschaftshauses erwarten Sie Figuren, Puppenköpfe, alte Dekorbücher und Gebrauchsporzellan aus regionaler Produktion.

Wer danach Lust bekommen hat, selbst Porzellan zu erwerben, kann im Outlet Store von G. Benedikt stöbern, der sich auf dem Marktplatz befindet. Bei einem Spaziergang durch den Ort werden Sie außerdem einige Keramikläden entdecken.